Bevor wir mit dem anreißen der Schwalbenschwanzzinkung beginnen, müssen wir uns mit der Zinkenformel berechnen wie viele Zinken und Schwalben unsere Verbindung später haben muss.
Ausschlaggebend dafür sind immer die Holzbreite und die Holzstärke. Dies ist auffallend praktisch, da die Zinkenformel so für alle Materialbreiten und Stärken möglich ist. Mit der Zinkenformel berechnen wir die klassische Zinkeneinteilung im Seitenverhältnis 1:6 – 1:7.
Das Ergebnis der Zinkenformel steht aber gewiss nicht in Stein gemeißelt. So kann z.B. aus optischen Gesichtspunkten oder aus Gründen der Zeitersparnis von der Berechnung abgewichen werden.
Die Schreiner früherer Zeiten haben beispielsweise oft Schubkästen mit nur 2 Schwalben angefertigt, obwohl die Zinkenformel 5 Schwalben ergeben hätte. Als Folge dessen konnten die Schreiner sicherlich sehr viel Arbeitszeit sparen.
Diese Zinkenverbindungen, die man heute oft bei älteren Vollholzmöbeln findet, sind landläufig als sogenannte „Bauernzinken“ bekannt.
Dieser Beitrag hat 3 Kommentare
Das ist wirklich eine sehr gute Erklärung wenn frau ein bisschen vom Schreinerhandwerk versteht und die verwendeten Begriffe kennt. Ich habe meine erste Zinkung mit 16 Jahren hergestellt (das Muster habe ich noch), heute bin ich 70 und hatte vergessen wie es geht. Danke herzlich für die tolle Beschreibung.
Die beste Anleitung über Schwalben und Zinken, die ich gelesen habe. Vielen Dank für diese feine Arbeit!
Hab mal eine Frage beim Anreißen, wird laut Anleitung 2x die Brettdicke aufgetragen und dann auf Mitte Brett mit den Teilungen angerissen. Das ist aber dann nur 1:5 und nicht 1:6??
siehe hier wird 2,5xBrettdicke aufgetragen.
http://www.weiter-mit-bildung.be/fileadmin/Uploads/—Dateien_ab_September_2014/2014-2015_Lehrlingsausbildung/%C3%9Cbungsst%C3%BCcke_Schreiner_SJ_2016-2017/C01_1._Jahr/%C3%9Cb6offene_Zinkenverbindung-d.pdf
Bitte um Info
MfG
Josef Leili