Exaktes Loch Stemmen
In diesem Blogartikel lernst du mit Stechbeitel und Klüpfel ein exaktes Loch zu stemmen.
Das exakte Stemmen mit dem Beitel ist eine Grundfertigkeit für jeden Schreiner und Holzwerker. Schließlich können keine Holzverbindungen ohne Stecheisen und Klüpfel hergestellt werden.
Loch zum Ausstemmen anzeichnen
Bevor wir mit dem Beitel beginnen unser Loch auszustemmen, müssen wir zunächst sauber anreißen. Dabei Zeichnen wir zu Beginn mit Winkel und Bleistift die seitlichen Risse exakt auf der Oberseite an. um diese danach sauber auf die Kante und die Gegenseite zu überwinkeln.

Um diese danach sauber auf die Kante und die Gegenseite zu überwinkeln.

Damit unser Loch später perfekt mit dem Beitel ausgestemmt werden kann, empfehle ich Euch die anderen Risse im Idealfall mit dem Streichmaß vorzunehmen.

Der auszustemmende Bereich wird wie üblich mit einem Kreuz gekennzeichnet.

Loch zum Ausstemmen anzeichnen
Anstatt sofort wild auszustemmen, begrenzen wir zunächst das Loch mit unserem Stemmeisen. Dabei stemmen wir das Querholz vorsichtig ein, damit eine kleine Kerbe entsteht, und die Ersten Holzfasern durchtrennt werden. Genauso stemmen wir danach das Längsholz vorsichtig ein.

Allerdings ist beim Stemmen von Beginn an stets darauf zu achten, dass unser Riss nicht komplett weggestemmt wird. Sonst ist unser Loch schon zu groß ausgestemmt.

Wir begrenzen floglich das Stemmloch zunächst einmal ringsherum, damit die Ecken scharfkantig und sauber werden. Erst wenn diese Arbeit ordentlich ausgeführt wurde, dann im nächsten Schritt damit begonnen werden den Span mit dem Stechbeitl auszuarbeiten.

Loch zum Ausstemmen anzeichnen
Nun können wir vorsichtig beginnen mit der Spiegelseite des Stemmeisens die Ersten Späne sauber auszustemmen. Dabei bricht der Span beim Abheben wunderbar an unserer gestemmten Kerbe.

- Beim Arbeiten mit dem Beitel ist es äußerst wichtig, dass stets beide Hände am Stecheisen bzw. eine Hand am Stemmeisen und die andere Hand am Klüpfel ist.
- Auf der Hobelbank sollte jedoch niemals auf den Zangen der Hobelbank gestemmt werden, da durch die wiederholten Schläge mit dem Holzhammer die Mechanik der Hobelbank beschädigt werden kann. Ich stemme deshalb immer in der Mitte meiner Hobelbank.
- Damit die Bankplatte der Hobelbank nicht beschädigt wird, empfehle ich Anfängern immer mit Unterlage zu stemmen. Ich selbst passe etwas auf, damit ich nicht in die Bankplatte stemme.
- Das Werkstück sollte beim Stemmen immer auf der Hobelbank festgespannt werden, damit sauber mit dem Beitel gearbeitet werden kann und keine Ungenauigkeiten entstehen.
- Mit dem Stechbeitel ist stets vom Körper weg zu stemmen, damit man sich bei einem Abrutschen mit dem Stemmeisen nicht selbst in den Körper stemmt und somit schwer verletzt.
- Stechbeitel können an Schleifmaschinen oder an Wassersteinen geschärft und geschliffen werden. Wer wenig Übung beim abziehen der Beitel am Wasserstein hat, kann sich einmal eine Schleifhilfe ansehen.
Loch bis zur Hälfte Stemmen
Wir stemmen nun wiederholt außen den Rand, um danach den Span mit dem Stechbeitel aus dem Loch zu heben. Es wird stets bis über die Hälfte der Materialstärke gestemmt und das Brett danach gedreht.

Durch das Durchtrennen der Holzfaserbündel mit dem Beitel, werden die Kanten am Querholz messerscharf. Am Längsholz sollte erfahrungsgemäß etwas vorsichtiger gearbeitet werden, da hier das Stecheisen mehr verläuft.
Beim Stemmen ist Gefühl und Konsentration wichtiger als ein hoher Kraftaufwand.

Zweite Seite stemmen
Jetzt wird das Brett gedreht und erneut auf der Hobelbank gespannt. Danach kann wie oben beschrieben die Zeite Seite unseres Bretts ausgestemmt werden. Auch hier beginnen wir wieder die Querholzfaser zu durchtrennen und die Längsfaser vorsichtig zu spalten.

Wir stemmen das Loch jetzt weiter nach unten, bis wir es vollends durchstemmen können.
Damit die Bankplatte der Hobelbank keinen Schaden nimmst, sollte wenn möglich eine Stemmunterlage verwendet werden.

Zuletzt werden die Kanten noch mit dem Stemmeisen leicht nachgestochen, damit unser Loch sauber ist.

Fazit
Stemmen ist eine wichtige Fertigkeit von Schreinern und Holzwerkern und sollte deshalb intensiv geübt werden. Gerade zu Beginn der Ausbildung oder bei den Ersten Übungen mit Holz eignet sich das Stemmen ausgesprochen gut dafür, um den Werkstoff Holz kennen zu lernen.
Nach die oben gezeigten großen Loch können auch kleinere Löcher, Dreiecke, Rechtecke oder Kreise ausgestemmt werden. Zu Beginn empfehle ich jedem Schreiner ein Set Stemmeisen, dass mit einzelnen Beiteln bei Bedarf erweitert werden kann.
Insbesondere das 4 mm Stemmeisen leistet bei der Herstellung von Holzverbindungen oft gute Dienste, da auch filigrane Zinkenverbindungen mit diesem Stecheisen hervorragend ausgearbeitet werden können.
Ich hoffe ich konnte dir mit diesem Blogbeitrag etwas beim Stemmen helfen.
Bei welchen Projekten hast du schon mit dem Stemmeisen gearbeitet? Arbeitest du überhaupt mit dem Beitel, oder hast du deinen Schwerpunkt bei der Arbeit mit Holzbearbeitungsmaschinen?
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