Bevor wir mit dem anreißen der Schwalbenschwanzzinkung beginnen, müssen wir uns mit der Zinkenformel berechnen wie viele Zinken und Schwalben unsere Verbindung später haben muss.
Ausschlaggebend dafür sind immer die Holzbreite und die Holzstärke. Dies ist auffallend praktisch, da die Zinkenformel so für alle Materialbreiten und Stärken möglich ist. Mit der Zinkenformel berechnen wir die klassische Zinkeneinteilung im Seitenverhältnis 1:6 – 1:7.
Das Ergebnis der Zinkenformel steht aber gewiss nicht in Stein gemeißelt. So kann z.B. aus optischen Gesichtspunkten oder aus Gründen der Zeitersparnis von der Berechnung abgewichen werden.
Die Schreiner früherer Zeiten haben beispielsweise oft Schubkästen mit nur 2 Schwalben angefertigt, obwohl die Zinkenformel 5 Schwalben ergeben hätte. Als Folge dessen konnten die Schreiner sicherlich sehr viel Arbeitszeit sparen.
Diese Zinkenverbindungen, die man heute oft bei älteren Vollholzmöbeln findet, sind landläufig als sogenannte „Bauernzinken“ bekannt.
Dieser Beitrag hat 13 Kommentare
Hallo Christoph,
Vielen Dank für diesen tollen Beitrag. Ich werde die von dir genannte Vorgehensweise in den nächsten Tagen ausprobieren und dich über Instagram über das Ergebnis informieren.
Vielen Dank für das positive Feedback. Wünsche dir gutes Gelingen und viel Freude bei der Herstellung!
Vielen Dank Dario,
schreib mir doch bitte hier in den Kommentaren, bin bei Insta kaum bzw. nicht mehr aktiv. Hast du die Schwalbenschwanzverbindung geschafft?
„Da Japansägen, anders als die klassische deutsche Absetzsäge „auf Zug“ arbeiten, haben japanische Sägen ein ungewöhnlich schmales Sägeblatt für einen äußerst feinen Sägeschnitt.“
Das wird nicht richtiger, wenn man es 500 mal schreibt.
1. ist eine Japansäge gar nicht wesentlich dünner als eine Gestellsäge.
2. kann man auch eine Gestellsäge ziehen.
Japansägen sind besser und vor allem feiner bezahnt. Das ist alles.
Deshalb sägen sie besser.
Geht auch auf stoß. Mit einer gut bezahnten Feinsäge oder Dovetail.
liebe Grüße
Pedder
Lieber Pedder, vielen Dank für deinen Kommentar!
Bedingt durch das auf Zug sägen, können die Sägeblätter dünner sein, da sie weniger belastet werden als auf Stoß bei Gestellsägen (bedingt durch die Konstruktion). Gestellsägen kann man auch ziehen, grundsätzlich ist die Bearbeitung aber auf Stoß.
Feinsägen sind auch eine super Möglichkeit für Verbindungen!
Ich denke jeder hat so eine Heransgehensweise und bekanntlich führen viele Wege nach Rom.
Wünsche dir viel Spaß und Freude bei deinen Projekten 🙂
Bedingt durch das auf Zug sägen, können die Sägeblätter dünner sein, da sie weniger belastet werden als auf Stoß bei Gestellsägen (bedingt durch die Konstruktion). Gestellsägen kann man auch ziehen, grundsätzlich ist die Bearbeitung aber auf Stoß.
Das ist leider nicht richtig. Bei Gestellsäge wird das Blatt ebene nicht von hinten durch das Holz geschoben, sondern am Gestell durch das Holz gezogen. Egal, ob man von sich weg oder zu sich hin zieht. Technisch kein Unterschied.
Ähnlich ist es bei allen Rückensägen. Deshalb haben diese auch ähnlich dünne blääter, wie Japansägen. (0,3-0,6mm) Nur Fuchsschwänze werden tatsächlich geschoben. Und nur diese haben deutlich dickere Blätter.
Liebe Grüße
Pedder
Danke dir digga
Kein Problem, andere Fragen einfach in die Kommentare!
Lieber Jonas,
vielen Dank für dein Feedback! Hat es bei dir mit der Zinkenverbindung geklappt? Wenn du weitere Fragen zu Holzverbindungen hast, kannst du dir mal meine anderen Artikel zu Schwalbenschwänzen und Schlitz und Zapfen etc. anschauen. Wünsche dir viel Spaß bei deinen Projekten! Bist du selbst noch in der Ausbildung?
Danke für die tollen Tipps, um eine Zinkung herzustellen. Ich habe mich schon immer für das Schreinern begeistern können, weshalb ich mich weiterbilden wollte. Ich habe nicht gewusst, dass die Schwalbenschwanzverbindung, eine Eckverbindung aus Holz ist. Ich dachte immer sie wäre aus Metall.
Lieber Rolf,
ich freue mich sehr, wenn ich dir mit dem kleinen Artikel zur Zinkung etwas helfen konnte. Zinkenverbindungen und insbesondere die Schwalbenschwanzzinkung sind absolut klassische und traditionelle Holzverbindungen.
An welchen Werkstücke planst du eine Zinkung auszuführen?
Super Beschreibung. Ich hätte noch zwei kleine Anmerkungen dazu. Die erste bezieht sich auf das Anzeichnen. Ich würde beim Zinkenteil die Striche nur auf den Flächen machen und nicht auf den Kanten. An den Kanten wird hier nichts gesägt, deshalb sollt da auch kein Strich sein. Beim Schwalbenstück wird seitlich abgesetzt, also wird auch rundum angezeichnet. Wann eine besonders passende Zinkung gefertigt werden soll, empfiehlt sich das Zinkenstück nach dem Ausarbeiten auf der Innenseite zu putzen. Erst dann werden damit die Schwalben übertragen. Ist sicher eine Kleinigkeit, aber macht vielleicht den Unterschied aus.
Guten Tag und vielen Dank für die Anleitung. Das Zinkenverhältnis habe noch nicht verstanden: Wenn man die Hilfslinie 1 auf halbe Holzstärke legt und die Hilfslinie 2 auf 2-fache Stärke anzeichnet, ist das Verhältnis dann nicht 1:5?